Schreiben ist Leben, Emotion, Spannung, Veränderung, Erkenntnis, Recherche, Lernen

– und für mich so wichtig wie die Luft zum Atmen.

 

In der ersten Klasse fand ich Lesen und Schreiben doof. Wozu soll man so was lernen? Doch in der zweiten Klasse ereilte mich eine Idee für eine Geschichte. Ein Kinderkrimi über Freunde, die zufällig Dino-Knochen finden ... und wieder verlieren. Nicht zufällig, sondern durch Diebe. Länger als fünf A5-Seiten wurde diese Geschichte nie und die Diebe laufen auch noch immer frei herum, aber für mich war das der Startpunkt für meine Liebe zum Schreiben. Endlich konnte ich die Geschichten aus meinem Kopf aufs Papier bringen.

 

Figuren zum Leben erwecken.

Welten erschaffen und entdecken.

Geschichten erfinden.

 

Nach einigen kleinen Geschichten geriet ich als ganz junge Teenagerin in eine Lyrikphase. Gefühle und Gedanken lassen sich am schnellsten in Gedichtform pressen.

 

Es folgte eine Abenteuergeschichte über eine Gruppe junger Leute, die sich zu einem globalen Esperanto-Meeting (ja, das wollte ich mit 15 unbedingt lernen, weil das ja DIE Weltsprache werden sollte) auf einem Schiff trafen. Nur blöd, dass das Schiff in einen Sturm geriet und sie auf einer einsamen Insel eine neue Zivilisation aufbauen mussten.

 

Dann habe ich mit 16 ein uraltes Buch aus dem Regal meiner Oma gelesen, Young Adult aus dem Jahr 1931 sozusagen. Es ging um die erste unglückliche Liebe eines Jungen zu seiner Cousine und war so poetisch geschrieben, dass ich es trotz alter deutscher Schrift nicht aus den Händen legen konnte. Die Emotionen darin liefen über und erreichten mich mit voller Wucht. So wollte ich auch schreiben können. Ein paar Passagen aus dem Buch habe ich immer noch im Kopf, weil ich sie damals so oft gelesen habe. 
Also schrieb ich selbst auch Liebesgeschichten. 

 

Mit 16 ließ die große Liebe im realen Leben noch auf sich warten. Eines Nachts träumte ich dann von ihm: braungelockter Wuschelkopf, warme rehbraune Augen, ein Lächeln auf den Lippen, die sich schon vom Anblick warm anfühlten. Und ich wusste sofort seinen Namen, obwohl er ihn mir nie gesagt hat. Fabrice. 

Für Fabrice habe ich eine Liebesgeschichte geschrieben. Ich wurde zu Astrid, 18, reiche Industriellentochter, die mit dem Sohn eines Geschäftspartners verkuppelt werden sollte. Doch dann traf sie Fabrice ... Einen kleinen Ausschnitt aus diesem Roman, den ich damals übrigens tatsächlich beendet hatte (immerhin 250 Schreibmaschinenseiten), findest du unter Kürzestgeschichten.

 

Dann passierte erstmal das Leben. Ausbildung, erster Freund, arbeiten. Und dann ein Urlaub, der förmlich nach Verarbeitungsschreiben schrie. Also schrieb ich. Viele Versionen, jede ein bisschen besser, aber alle noch mit viel zu vielen inneren Monologen. Jetzt, 25 Jahre später, weiß ich, warum: Ich brauchte Abstand und einen personalen Erzähler, dazu ein paar fiktive Ereignisse, die den Text auch für andere spannend machen. Und so entsteht dieser Roman nun noch einmal.

 

Wieder kam das Leben dazwischen. Genauer gesagt ein süßer kleiner Junge, der meine ganze Aufmerksamkeit forderte. Das Schreiben passierte trotzdem nebenbei, aber natürlich nicht mehr so intensiv. Ich habe mich lange auf Kindergeschichten konzentriert.

 

Als 2016 ein guter Freund ganz plötzlich aus dem Leben gerissen wurde, erreichte ich einen Punkt, an dem ich mich fragte, was von den Geschichten in meinem Kopf und den halbfertigen Manuskripten bleibt, wenn mir das Gleiche passiert. Meine Erkenntnis daraus: Ich muss veröffentlichen. 

Also produzierte ich Kurzgeschichten für ausgeschriebene Anthologien. Bisher habe ich 11 eingereicht, von denen 9 genommen wurden. Eine Quote, auf die ich ein bisschen stolz bin.

Die Genre sind sehr durchwachsen, weil ich gerade bei Kurzgeschichten gern Neues probiere.

 

Doch jetzt sind meine Romane dran. Wenn ich mich nur mal entscheiden könnte, welches Manuskript ich zuerst beenden möchte. 

Vielleicht die New Adult-Geschichte von vor 25 Jahren plus einer weiteren, die meiner Protagonistin passiert ist? Oder Fabrice, dem ich ein ganz neues Umfeld und eine ganz andere junge Frau verpasst habe, wobei er sein Grundproblem von damals immer noch hat? Oder doch Musiker Nick und Dana? David und Sarah, die sich gegenseitig "beobachten" und verlieben? Caro, die Musiker Sam übers Internet kennenlernt? Aphrodite und Hesiod, die sich trotz aller Widerstände im Olymp verlieben und unter der Menschheit verstecken? Oder die krasse Abenteuer-Geschichte, die sich mein Mann rund um Aphrodite und einen IT-Nerd ausgedacht hat, damit ich sie schreibe?

 

Im Moment (Juni 2022) fühlt es sich richtig an, die Geschichte über Fabrice zu beenden. Er war meine erste große Liebe. Mein erster Roman. Ja, ich denke, er sollte auch zuerst in die Welt hinausziehen dürfen.  

 

 

Veröffentlichungen in Anthologien


1. Kurzgeschichte unter einem Pseudonym. Bleibt mein Geheimnis ;-)

Zitronenfalter auf dem Mars in: Drocjuk, Olga (Hsg.) et al.: Geschichten, die nie erzählt wurden. Eine Anthologie der Gruppe Autoren Sternzeit. November 2020. Spendenanthologie zugunsten von Viel Farbe im Grau e. V. [etwas andere Wintergeschichten]


Paul streikt in: Autoren-Netzwerk/Tiedje, Uwe (Hsg.): Geschichten unterm Tannenbaum. November 2020. Telegonos-publishing.

Manchmal muss man seine Träume anpassen, um glücklich zu sein in: Braun, Sandra Liane (Hsg.): Was will ich wirklich im Leben? 30 Mutmach-Geschichten für dich. November 2020. [wahre Lebensgeschichten]


Ein Symbol ewiger Freundschaft in: Riehemann, Renate Maria (Hsg.): Ein Fingerhut voll Harz. 3. Literaturpreis Harz. Dezember 2020. Geest-Verlag.

 

Ich finde dich überall in: Drocjuk, Olga (Hsg.) et al.: Geschichten, die du nie erleben willst. Eine Anthologie der Gruppe Autoren Sternzeit. Juni 2021. Spendenanthologie zugunsten von Viel Farbe im Grau e. V. [Grusel, Horror]

 

Mit dem Schnee kommt das Glück in: Ela Bloom, Anny Thorn (Hrsg.): Glitzer ohne Grenzen. Weihnachtliche Kitschgeschichten. November 2021. Spenden zugunsten von Ärzte ohne Grenzen e. V.

 

Mit göttlichem Segen in: Schreib was! – Das Literaturmagazin. Februar 2022.

 

Pass auf, was du dir wünschst in: Alexandra Leo, Alex Planet (Hrsg.): Charlies Mutmachgeschichten zum Vorlesen und Selbstlesen (ab 5 bis 9). September 2022. Kinder-Mutmach-Geschichten zugunsten von CancelCancer.

 

als Nila Sand:

Filmreif in: Alexandra Leo, Alex Planet (Hrsg.): Charlies Mutmachgeschichten für Kids ab 10. September 2022. Mutmach-Geschichten zugunsten von CancelCancer.

 

Wenn der Waldkauz lacht in: Renate Maria Riehemann (Hrsg.): Ein Harzer Frosch am Wasserregal. 4. Literaturpreis Harz. 2022. Geest-Verlag.