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Eine Lanze für den Schüleraustausch - Erfahrungen und Freunde für´s Leben für die ganze Familie

Today we had to ... ups, ich schreibe und denke ja immer noch auf Englisch :-)

 

Nochmal von vorn: Heute mussten wir unsere zweite Austauschschülerin wieder nach Hause fahren lassen und es flossen auch wieder ein paar Tränchen. Wie schnell einem so ein fremdes "Kind" (ja, mit 16 sind sie es eigentlich noch) ans Herz wachsen kann. Noch viel schwerer wird der Abschied meinem Sohn fallen. Bis auf die Nächte (die im Durchschnitt 5 Stunden kurz waren) haben sie 6 Tage miteinander verbracht und so viel erlebt. Doch das war nicht sein erster Schüleraustausch:

 

Austausch Nummer 1: Armenien 2017/18
Alles begann im August 2017. Eigentlich sogar schon im März 2017. Die zehnten Klassen waren gefragt worden, wer am Schüleraustausch mit einer armenischen Oberschule teilnehmen wolle. Während für die Fahrt nach London Bewerbungen geschrieben werden mussten, weil der Andrang so groß war, mussten die beiden für Armenien zuständigen Lehrerinnen von Elternabend zu Elternabend gehen und um Aufmerksamkeit und Teilnehmer buhlen. Trotzdem fehlten Mitte August, vier Wochen bevor die Armenier einfliegen sollten, noch immer vier der insgesamt zehn nötigen Gastfamilien. Der Austausch hätte nicht stattfinden können. Im März hatte mein Sohn zwar schon überlegt, jedoch nicht zugesagt wegen seiner Bedenken, zu viel Unterricht verpassen zu können. Nachdem die Klassenlehrerin noch einmal auf einem allgemeinen Elternabend um die Teilnahme bat, versuchte ich es erneut bei meinem Sohn mit meinen Überredungskünsten. Auch die Eltern seiner besten Freundin waren nicht abgeneigt. So kam zu seinem genetisch vererbten Helfersyndrom und meinen Überredungsversuchen noch die Tatsache, viel Zeit mit seiner besten Freundin verbringen zu können. Auch sie hatte ihn darum gebeten. Da konnte er nicht mehr nein sagen. Also wurden wir Austausch-Familie.

Bei einer Elternversammlung eine Woche vor der geplanten Ankunft erfuhren wir, dass es sich um 8 Mädchen und 2 Jungen handeln würde. Da das Geschlechter-Verhältnis der deutschen Schüler 50:50 betrug, mussten 3 Jungen ein Mädchen aufnehmen. Das war meinem Sohn sehr recht. Wir Eltern durften entscheiden, welches Kind zu unserer Familie passen könnte. Eine Lehrerin las die Mails vor, in denen die armenischen Kids sich selbst und ihre Hobbys beschrieben. Fußball, Tanzen, Spaziergänge (was sicher auch Shopping-Touren inbegriff ;-) ). Bei der 9. Mail schlug mein Herz plötzlich höher, mir wurde warm ums Herz und ich meldete mich sofort. Die Lehrerin gab uns Eltern noch einen Tipp mit auf den Weg: "Den Armeniern ist Pünktlichkeit nicht wichtig. Es könnte also am Morgen schwer werden. Drängen Sie trotzdem darauf. Zug verpassen ist doof". Ok ... Noch lachten wir ...

 

Aufgeregt zeigte ich meinem Sohn die Mail. Wir suchten auf verschiedenen Plattformen nach ihr, aber ihr Name kam so häufig vor, dass wir es aufgaben. Bis zur Ankunft blieb aber nur noch eine einzige Woche und so schrieben wir gleich eine Mail an sie, um Vertrauen aufzubauen. Wir kauften extra Mädchen-Bettwäsche (in einem fast ausschließlichen Jungshaushalt Mangelware; YIPPI!! Endlich mal Mädchenkram kaufen; das freute mein Mädchen-Herz natürlich sehr ;-) ) und einen Kuschelhund als kleines Willkommensgeschenk. Mein jüngster Sohn, damals 6, nähte dem Hund ein Halstuch. Das Zimmer meines Großen wurde vorbereitet, seine Sachen lagerten wir in dem Zimmer seiner Brüder, wo er auch die nächsten 9 Nächte schlafen sollte, damit sie sein Zimmer ganz für sich allein haben konnte.

 

Wie wird sie wohl sein? Ist sie lieb? Ist sie anspruchsvoll? Oder schüchtern? Wird sie sich wohlfühlen? Wollte sie vielleicht lieber ein Mädchen, damit sie abends noch lange im Bett erzählen konnten? Würde ihr unsere Wohnung zu eng sein?  Oder die Treppen zu viel? Würde sie Heimweh bekommen?


Ich erinnere mich noch genau an die Ankunft und an die intensiven Gefühle. Wahrscheinlich schlugen die Herzen aller Beteiligten bis zum Mond und zurück. Einige Eltern waren bereits vor der Zeit am Busbahnhof, die Schüler hatten extra früher frei bekommen und trafen nach und nach ebenfalls ein. Eine der beiden zuständigen Lehrerinnen hatte die Gäste in Berlin am Flughafen abgeholt. Die andere wartete mit uns auf den leicht verspäteten Bus. Endlich kam er und die Kids stiegen aus, ließen sich die Koffer geben und alle standen da wie bestellt und nicht abgeholt. Schüchtern. Noch etwas fremd. Keiner wusste so richtig, wer zu wem nach Hause geht, bis die Lehrerinnen die Namen aufriefen und wir uns zum ersten Mal lächelnd die Hand gaben. Es war wirklich sehr aufregend und wir konnten nicht mal ahnen, welch wundervolle Zeit uns auch als Familie erwarten würde. 

 

Die 10 Tage vergingen wie im Fluge. Die Kids waren von früh bis spät am Abend unterwegs. Wie viele Gedanken hatten wir uns gemacht über das Essen. Und dann haben sie doch fast täglich unterwegs gegessen, am Abend, meist schon weit nach 20 Uhr, hatte sie gar keinen Hunger oder wollte nur einen Salat. Wir hatten uns auch überlegt, was wir am freien Familien-Sonntag machen könnten, wollten in den Harz fahren. Doch einige GastgeberschülerInnen entschlossen sich dazu, in einen großen Vergnügungspark zu fahren und mein Sohn schloss sich als Rollercoaster-Fan natürlich an. So verbrachte er als Hahn im Korb den Tag mit sieben Mädchen. 

 

Bild: D. Mertens
Bild: D. Mertens

Zum Programm der Woche gehörte eine Fahrt nach Berlin, die viel später endete, als eigentlich geplant war, denn die acht armenischen Mädchen wollten natürlich gern ihr extra umgetauschtes Geld auch ausgeben (die fünf deutschen Mädels hatten logischerweise auch nichts gegen einen Bummel durch Klamottenläden) und wo geht das besser als in Berlin? Da hatten die sieben Jungs kein Mitspracherecht. Obwohl sie erst gegen 22 Uhr zurück in Magdeburg waren, ging es noch spontan in den Stadtpark. Wer sich das komplette Programm und die Projektarbeit der 10 Tage ansehen möchte, kann das gern auf der Seite des Gymnasiums tun. 
An einem Abend waren sie etwas früher zurück und wir konnten über´s Internet mit ihrer Mama sprechen. Das war sehr aufregend, weil sie nur Armenisch und Russisch spricht, beides Sprachen, die wir alle nicht beherrschen. A. musste also übersetzen. Wir lachten sehr viel, auch weil ihre Mama vor Aufregung so viel erzählte und fragte, dass A. gar nicht so schnell übersetzen konnte. A. spricht übrigens sehr gut Deutsch. Natürlich wurden sofort Freundschaftsbeziehungen über verschiedene soziale Medien hergestellt, die noch immer halten und sich auf andere Familienmitglieder ausweiteten.
Der Tag des Abschieds kam. Früh um 5 Uhr mussten alle am Bahnhof sein. Als der Zug einfuhr, umarmte ich meine süße A. und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Wir warteten, bis der Zug abfuhr, winkten. Erst da erlaubten wir uns ein paar Tränen. 

Tagelang hatten wir das Gefühl, dass sie noch da sei. Wenn ich am Zimmer meines Sohnes, in dem sie geschlafen hatte, vorbeiging, erwartete ich dort lange dunkelbraune Haare zu sehen und ihren süßen Akzent, wie ihn auch Französinnen haben, zu hören. Wir alle vermissten sie sehr. Und mein Sohn fieberte natürlich seinem Flug nach Yerevan entgegen.

 

7 Monate später ging es los: 10 Kids, eine Lehrerin und ein Lehrer machten sich auf den Weg. Mit dem Zug ging es nach Berlin, von da mit dem Flugzeug nach Moskau und dann weiter nach Yerevan. Spät am Abend kamen sie an. 


Ich wartete sehnsüchtig auf ein Lebenszeichen von ihm. Dann schrieb er endlich:

 

 

Nach den ersten 3 Nachrichten war ich total schockiert. Mein Baby überfallen?! War seine Brieftasche weg? Handy hatte er ja wohl noch, sonst könnte er nicht schreiben. Die paar Sekunden bis zur nächsten, erlösenden Nachricht kamen mir unendlich lang vor. Doch dann verwandelte sich der Schock in ein großes Glücksgefühl.

 

Sieben Tage lang erkundeten sie Armenien und mein Sohn verliebte sich in dieses Land und dessen herzliche Menschen. Und auch in die Leichtigkeit des Lebens.

 

Anschnallen? Akkurat gepflegte Autos? Pünktlichkeit? Feste Fahrzeiten, über deren Nichteinhaltung sich in Deutschland oft so viele schon bei Verspätungen von 2 Minuten aufregten? Braucht man alles nicht. Das Leben ist zu kurz, um sich so von Zeiten einschränken zu lassen. Freunde treffen. Spaß haben. Auf den Straßen mit wildfremden Menschen tanzen - DAS ist das Leben!

 

Natürlich geht das nicht, ohne Geld mit oft harter Arbeit zu verdienen. Und die Armenier mit einem Job arbeiten nicht selten mehr als 10 Stunden täglich. Die Löhne reichen dennoch meist nicht zum Leben.

 

Zurück zum Besuch in Yerevan. Mein Sohn schwärmte von dem imposanten Anblick des alles überragenden Ararat. Wenn er in A.s Wohnung aus dem Wohnzimmer-Fenster sah, war es, als thronte der Berg direkt neben der Stadt. Doch als sie bei einem Ausflug mit einem Bus in Richtung dieses Berges fuhren, kamen sie immer noch nicht nah genug. Der heilige Berg der Armenier liegt nämlich auf heute türkischem Boden. Wer sich dafür interessiert, warum das so ist, kann sich mit dem Stichwort Genozid (ein wirklich grauenvolles Kapitel der Geschichte des armenischen Volkes) informieren. Das riesige Mahnmal dafür besuchten die Schüler auch. 

 

Zur Zeit ihres Aufenthalts in Armenien fand gerade die samtene Revolution statt und unsere Kids hielten sich natürlich, wie vereinbart, fern von den Demonstrationen ... Also eigentlich wäre mein Sohn ja gern dort geblieben, aber er und die anderen mussten nun mal wieder nach Hause. Diesmal war es ein Abschied für unbestimmte Zeit, doch wir schmiedeten sofort Pläne für einen Urlaub. Nachdem unsere Kids wieder zurück nach Deutschland geflogen waren, hielt die armenischen Kids nichts mehr auf, sie mischten sich unter die Demonstranten und feierten friedlich, sangen und tanzten auf den Straßen. Dank Internet waren wir hier immer dabei, mit dem Herzen sowieso. Und natürlich freuten wir uns mit unseren neuen armenischen Freunden über den positiven Ausgang und hoffen mit ihnen auf bessere Zeiten.

 

Beide Teenager haben durch den Austausch eine neue Familie dazugewonnen. Mein Sohn lernt Armenisch und wir werden als Familie bald mal Urlaub in Armenien machen, denn es ist landschaftlich wunderschön und auch kulturell interessant, schließlich war es die erste christliche Kultur überhaupt und die Arche Noah soll nach der Sintflut auf dem Ararat gestrandet sein. Angeblich finden sich noch Reste des Holzes auf dem schneebedeckten Gipfel. Die Menschen sind sehr herzlich. Wirtschaftlich hat Armenien noch viel vor sich. Der Tourismus könnte einen Teil des nötigen Geldes bringen und Arbeitsplätze schaffen. Im Sommer kann man auch im Sewansee, dem größten Süßwassersee des Kaukasus, in 1900 m Höhe baden.

A. wird auf jeden Fall immer einen Platz in unseren Herzen haben. Einmal sagte sie am Esstisch:

"Ich wollte schon immer kleine Geschwister. Jetzt habe ich gleich drei kleine Brüder."

"Und ich eine große Schwester!"

... erwiderte unser Sohn und die beiden jüngeren Brüder stimmten ihm zu. Ja, und wir Eltern haben neben drei Söhnen auch eine Tochter. Vielleicht kann sie sogar bald in Deutschland studieren. Dann gibt es wieder herzliche Umarmungen, so wie bei unserer Verabschiedung am Bahnhof, nur dass wir sie dann nicht so schnell wieder loslassen werden.

 

Austausch Nummer 2: Tschechien 2018/19

Im letzten Sommer wurde wieder nach Gastfamilien gesucht, diesmal für Kids aus Tschechien. Und wieder gab es das Problem, dass sich nicht genügend Schüler fanden. Obwohl mein Sohn nun schon in der Oberstufe war und das Lernen intensiver wurde, meldete er sich wieder mit unserem Segen in letzter Minute an. Diesmal fuhren unsere Kids zuerst nach Tschechien. Da ein Mädchen aus der Klasse meines Sohnes bereits Kontakt zu ihrer Tauschpartnerin hatte und deren beste Freundin T. die Gastgeberin unseres Sohnes werden sollte, nahmen die beiden gleich Kontakt über soziale Medien auf. Wir lernten sie während der zwei Wochen kennen und konnten unseren Sohn mit gutem Gewissen nach Tschechien fahren lassen. Sie verlebten dort eine interessante Woche und kehrten mit vielen neuen Eindrücken zurück. Ende März kamen nun also die tschechischen SchülerInnen nach Magdeburg. Alles war vorbereitet, es gab ein Programm, das sich am Projektthema Wir gestalten ein grünes Klassenzimmer orientierte. Bauhaus Dessau, Bundestag in Berlin+Stadtrundfahrt und Shopping (ja, die Mädchen waren auch diesmal wieder in der Überzahl), eine Ausstellung in Magdeburg, das Pflanzen einer Linde auf dem Schulhof zum Jubiläum des Austauschprogrammes als Geschenk der tschechischen Schule und ganz viel freie Zeit (angedacht als Familienzeit), die die Kids allerdings immer lieber in Gemeinschaft mit anderen Austauschpaaren verbrachten, standen auf dem Plan.

Wieder hatte ich mir viele Gedanken zum warmen Essen gemacht, wieder konnte ich nur einen Bruchteil davon servieren, denn die beiden waren fast immer erst um 22 Uhr zu Hause. Und obwohl das Programm schon anstrengend war, saßen die Kids bis spät in die Nacht hinein zusammen und quatschten über Gott und die Welt. Auf Englisch. Das ständige Englisch führte dazu, dass mein Sohn manchmal auch ohne T.s Beisein Sätze in der Fremdsprache begann, sich dann an die Stirn schlug und wir lachen mussten. Auch sonst lachten die Kinder sehr viel und T.s Lachen ist äußerst ansteckend. Es war wieder eine wundervolle Zeit und ich hoffe, wir sehen auch T. bald wieder. Mein Sohn hat sich schon eine gute Zugverbindung rausgesucht, um sie bald zu besuchen. Oder wir machen als Familie Urlaub in Tschechien. 

 

 

Was mich zu diesem Artikel bewegt hat? 

Ich finde es sehr schade, dass sich so wenige Familien dazu bereiterklären, ein fremdes Kind auf Zeit bei sich aufzunehmen. In unseren Fällen handelte es sich um 10 bzw. 6 Tage, also eine wirklich überschaubare Zeit.  

 

Die Kids brauchen nicht viel: Ein Bett, ein Bad, einen Familienesstisch und ein Gastgeberkind, das sich verantwortungsbewusst kümmert und seinen Gast in der Öffentlichkeit nie sich selbst überlässt.

 

Über das Essen braucht man sich nicht viele Gedanken machen, außer das Kind hat Allergien, dies kann man im Vorfeld klären. Ansonsten leben die Teenager in der Zeit nur von Snacks, Getränken, Luft, Spaß und vielen verschiedenen Eindrücken.

 

Was ist mit der Verständigung? Das kommt natürlich darauf an, wer welche Sprache lernt. Die Armenier konnten alle sehr gut Deutsch. Die Tschechen haben Deutsch gelernt, konnten aber auch Englisch, so dass beide Sprachen möglich waren. Bei einer Schule in Frankreich geht es oft darum, dass die deutschen Schüler Französisch lernen. Das eigene Kind kann dolmetschen. Nichts trainiert eine Sprache besser, als die Anwendung dieser! 

 

Noch vor dem ersten Austausch befürchtete ich, dass sich das Kind bei uns langweilen könnte. Aber das war völliger Quatsch. Ich glaube, unsere beiden Mädels hätten eher gern mal etwas mehr Ruhe und Zeit für sich gehabt. Das Programm war wirklich anstrengend. Und man darf nicht vergessen, dass es sich um Teenager handelt. Die finden immer sinnvolle Freizeitaktivitäten, wenn die auch "nur" aus Shopping oder Abhängen in der City bestehen. Hauptsache sie sind unter sich.

 

Und da komme ich zu einem weiteren Kriterium, das für die Entscheidung wichtig sein könnte: der Zeitaufwand. Klar, die Teenager sind 24/7 in Bereitschaft und gefordert. Die Erlebnisse wiegen die Anstrengungen allerdings auf und können ihr ganzes Leben prägen. Bei unserem Sohn haben wir zum Beispiel eine Steigerung des Selbstwertgefühls und der Selbstständigkeit beobachtet. Für mich ein riesiger Vorteil solcher Austauschprogramme. Wir als Eltern und Geschwister haben einfach unser normales Leben weitergelebt. Nur am Morgen konnte es schon mal eng werden, wenn neben 4 männlichen noch eine weibliche Person nahezu zeitgleich ins Bad musste. Aber alles geht, wenn man will. 

 

Der einzige Wehrmutstropfen ist, dass sich nicht alle Lehrer an die Anweisungen des Direktors halten, der Rücksicht gefordert hat. Schließlich waren die Austauschschüler auch Botschafter für die Schule und im Grunde auch für Sachsen-Anhalt und ganz Deutschland. Beim ersten Kontakt mit der deutschen Kultur werden die ersten Kontaktpersonen zum Inbegriff und Vorurteile werden entweder gestärkt oder abgebaut. Ich sehe das als große Verantwortung, die da auf den Schultern der Schüler lastet, die sie aber gern in Kauf nehmen. Das Siegel EUROPASCHULE lebt vom Mitmachen der Schüler. Wenn alle Schüler Angst haben müssen vor Nachteilen, dann möchte natürlich kein Schüler mehr an solchen Programmen teilnehmen. Es gibt aber auch Lehrer, die sich persönlich darum bemühen, dass der Stoff nicht streng vorangetrieben wird und das Informieren der fehlenden Schüler sogar selbst übernehmen bzw. ein Nachsehen haben, sollte eine Hausaufgabe fehlen. 

 

Letztendlich sollten alle Schüler eine wundervolle Zeit verbringen, sich einerseits untereinander und andererseits das andere Land kennen lernen und eine erlernte Sprache festigen können. Das fördert nicht nur die persönliche Reife, sondern auch die Verständigung und Freundschaft im Großen und Ganzen. Und das haben beide Austauschprogramme erfüllt.

 

 

Impressionen aus Armenien

Fotos: D. Mertens